Die Geschichte der Schokolade und die Frage nach dem Glück!

Schokolade ist weltweit beliebt und es ranken sich viele Mythen um das Genussmittel. Macht Schokolade wirklich glücklich? Gibt es Schokoladen-Rezepte mit aphrodisierender Wirkung? Wie wird Schokolade hergestellt? Das alles und noch einiges mehr lesen Sie in diesem Blogbeitrag.

Jeder Mensch kennt den bittersüßen, zart schmelzenden Geschmack von Schokolade. Für die meisten ist es ein echtes Glückserlebnis, das sie bereits aus Kindheitstagen kennen. Es gibt kaum ein anderes Lebensmittel, von dem so viele Bücher, Artikel oder auch Filme handeln. Der im Jahr 2000 gedrehte Film ‘Chocolat‘ mit Johnny Depp und Juliette Binoche zum Beispiel, in dem es hauptsächlich um die mystischen Wirkungen von Schokolade geht. Doch kann Schokolade tatsächlich glücklich machen? Und woher kommt sie eigentlich genau? Wir haben recherchiert. Hier kommt die Geschichte der Schokolade und die Frage nach dem Glück!

Die Geschichte der Schokolade

Kakao – ein köstlich-bitteres Heißgetränk

Die Geschichte der Schokolade beginnt vor sehr langer Zeit. Schon das Wort Schokolade ist uralt: Xocolatl, in der Aztekensprache, bedeutet so viel wie Bitterwasser, in Mayasprachen bedeutet chocol “heiß”. Daraus lässt sich folgern, dass die Anfänge eine Art bitterer heißer Kakao waren. Kakao-Bohnen waren damals so wertvoll, dass sie sogar bis ins 16. Jahrhundert als Währung auf Märkten genutzt wurden. Insbesondere in Mittelamerika erlangte Kakao vor über 2.500 Jahren Bedeutung in Religion und Kunst, in Wirtschaft und Politik. Quetzalcoatl, der toltekische Schöpfergott, soll ihn für die Menschen entdeckt haben. Das heilige Buch der Maya in Guatemala heißt Popol Vuh. Hier wird der Kakaobaum als ein Geschenk der Götter beschrieben.

Die Spanier rund um den Eroberer Hernán Cortés kamen erstmals auf Festmählern des Aztekenkönigs Moctezuma II mit dem Kakao-Getränk in Berührung. Doch was die Eroberer da tranken, war sehr bitter und nahezu ungenießbar. Deshalb mischten die Spanier dem Getränk Vanille, Zimt und Zucker bei. Im 17. Jahrhundert war flüssige Schokolade im heutigen Mexiko bereits Volksgetränk und wurde auch in Europa nach und nach populär. Der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. liebte den Trank und Mitte des 18. Jahrhunderts konnten ihn sich auch wohlhabende Kaufleute und Handwerker leisten. Deshalb taufte zu dieser Zeit der schwedische Naturforscher Carl von Linné den Kakaobaum “Theobroma” Speise der Götter. Die Zubereitung damals war aufwändig und mit viel Handarbeit verbunden. Auch heute noch mahlen Maya-Frauen in Guatemala Kakao mit Zucker, Vanille, Milchpulver und Gewürzen, kneten und walken die Masse, kochen Wasser und rühren die Zutaten mit viel Liebe mit dem Molinillo, einem aufwendig gefertigten Holzmixer.

Bildquelle: adobe stock, natoulle

Die Geschichte der Schokolade: Der lange Weg zum Schokoriegel

Allerdings war es vom Kakao zur Schokolade noch ein weiter Weg. Kakao war viele Jahrhunderte lang nur den Wohlhabenden vorbehalten. Erst die Industrialisierung half dabei das neue Produkt auch für eine Vielzahl von Verbrauchern zugänglich zu machen. In Deutschland wurde als erstes 1806 die Halloren Schokoladenfabrik in Halle an der Saale gegründet, 1839 eröffnete Franz Stollwerck in Köln. Leonard Monheim produzierte in Aachen 1857 die erste Tafelschokolade. Daniel Peter erfindet 1875 in der Schweiz die Milchschokolade. Rudolphe Lindt entwickelt 1879 das Conchieren und verbessert damit Textur und Geschmack erheblich.

Die Herstellung von Schokolade ist durchaus komplex. Am Anfang steht das Rösten der Kakaobohnen, danach das Mahlen. Durch die Reibungswärme schmilzt die Kakaobutter und es entsteht eine dicke Kakaomasse, die Grundlage einer jeden Schokolade. Was jetzt geschieht liegt ganz in der Hand des Chocolatiers. Denn je nach Rezept werden der Kakaomasse nun edle Gewürze wie Vanille, Kardamom, Ingwer, Chili oder Zimt zugemischt, Rüben-, Rohr-, unraffinierter Vollrohrzucker oder Zuckerersatzstoffe, Milchpulver, Nüsse und was das Rezept sonst noch besagt. Ist alles miteinander vermischt, schmeckt das Ergebnis erstmals noch sehr sandig auf der Zunge.

Deshalb kommt jetzt das Walzen bzw. das Conchieren ins Spiel. Letzteres sorgt für den wahrlich samtigen Schmelz. Conchieren bedeutet, ob per Hand oder maschinell, die Schokoladenmasse bestens zu kneten und zu versalben. Dadurch entsteht Reibungswärme, die Kakaobutter schmilzt und umhüllt alle Zutaten. Der unvergleichliche Schmelz und das volle Aroma der Schokolade erreichen deshalb erst beim Conchieren Perfektion. Anschließend folgt das sogenannten Temperieren, das in einer ganz bestimmten Temperaturkurve erfolgen muss. Die Schokolade wird von 45 Grad auf 28 runter temperiert. Danach noch mal kurz auf knapp über 30 Grad erhitzt. Zu guter Letzt ist die Schokolade dann wirklich fertig und kann in Form gebracht werden.

Macht Schokolade glücklich?

Über die Wirkung von Schokolade ist schon sehr viel spekuliert worden. Denn jeder, der ein Stück herrlich süßer, zart schmelzender Schoki im Mund hat, würde behaupten, dass diese glücklich macht. Doch kann man das auch nachweisen? Zucker ist der Treibstoff unseres Gehirns. Er stimuliert die Umwandlung von Tryptophan, einem Bestandteil der Schokolade, in das Glückshormon Serotonin. Schokolade könnte also aufgrund ihrer Inhaltsstoffe tatsächlich “glücklich” machen. Jedoch reicht die Menge an Tryptophan nicht wirklich aus bzw. man müsste Unmengen Schokolade essen, um einen nachweisbaren Serotonin-Anstieg zu erreichen. Dasselbe gilt auch für den ähnlich wirkenden Wirkstoff Theobromin, der mit Koffein verwandt ist und anregend wirkt. Aber auch hier ist die in Schokolade enthaltene Menge viel zu gering. Vielmehr ist es der süße Geschmack, der zarte Schmelz im Mund und die Erinnerungen an besonders schöne Momente, die Glücksgefühle auslösen.

Wer den Film Chocolat gesehen hat, der kennt noch eine andere Wirkung von Schokolade: die aphrodisierende. So kommt diese ganz besonders ins Spiel, wenn man edle Bitter-Schokolade mit scharfem Chili mischt. Denn Chili ist der absolute Scharfmacher unter den Gewürzen., im wahrsten Sinne des Wortes. Seine Wirkung: Chili soll die Blutfüllung der Sexualorgane verstärken. Zusätzlich werden Glückshormone freigesetzt. Wer das einmal ausprobieren möchte, für den haben wir hier ein leckeres Rezept:

Heiße Chili-Schokolade

  • 750 ml Milch 
  • 200Zartbitter-Schokolade 
  • 6  kleine rote Chilischoten 
  • 1-2 TL Zucker 
  • 100Schlagsahne 
  • Kakao

Zubereitung: Milch aufkochen und Schokolade grob hacken. 2 Chilischoten längs halbieren und die Kerne entfernen, Schoten fein hacken. Zucker, Schokolade und Chili in die Milch rühren, bis die Schokolade sich gelöst hat. Sahne halbsteif schlagen. Heiße Schokolade in Gläser füllen. Schlagsahne auf die Schokolade geben, mit Kakao bestäuben und mit einer Chilischote verzieren. Fertig!

Sicher ist: Die Liebe zu Schokolade vereint Menschen aus alle Kulturen und Ländern. Viele Mythen ranken sich um das süße Lebensmittel und seit Jahrhunderten forscht man an verschiedenen Wegen der optimalen Verarbeitung. Schokolade ist Genussmittel und eignet sich bestens als Geschenk an sich selbst und andere liebe Menschen. Wann haben Sie das letzte Mal köstliche Pralinen gekauft?

Bildquelle: adobe stock Dina, (Titelbild), natoulle

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